Reiseuhren

Wie der Namen schon sagt mussten Reiseuhren leicht zu transportieren sein und waren mit Lederetuis versehenen. Sie waren Teil des Gepäcks eines Reisenden.

Reiseuhren

Wie der Namen schon sagt mussten Reiseuhren leicht zu transportieren sein und waren mit Lederetuis versehenen. Sie waren Teil des Gepäcks eines Reisenden.

Bereits um 1700 verwendeten Reisende die sogenannten Kutschenuhren, sie sehen einer Taschenuhr ähnlich aber sind wesentlich größer und wie die Uhren des 19 Jahrhunderst durch Leder- oder Holzetuis geschützt. Die Werkausführungen sind unterschiedlich, Schlagfunktion immer auf Glocke und teilweise mit astronomischen Anzeigen versehen.

Als Zentrum der Fertigung gilt Friedberg bei Augsburg aber auch Produktionen in weiten Teilen des Reiches.

Die Reiseuhr oder der Reisewecker entstand zur Mitte des 18. Jahrhunderts und wurde in weiten Teilen des Kaisertums Österreich gefertigt. Das Aussehen der Reiseuhr unterscheidet sich grundlegend von den vergleichbaren Uhren in Frankreich, der Schweiz und England.

Die grundlegenden Unterschiede sind die Uhrwerke mit ihrer 30-stündigen Gangdauer, die bemalten Zifferblätter der Modelle des 18. Jahrhunderts und vor allem der in Österreich verbreitete 4/4-Schlag auf Silberglöckchen und Tonfedern. Die Gehäuse des späten 18. Jahrhunderts sind rechteckig mit einem halbrunden Oberteil als Abschluss. Kurz nach der Jahrhundertwende veränderte sich die Gehäuseform und wurden die Uhren rund, ab den 1840er Jahren finden wir erneut rechteckige Uhren verschiedenster Materialien wie Holz, Bronze, Perlmutt und vereinzelt Granit. Die Verzierungen können bei Goldbronze in randrierter und guillochierter Ausführung oder aber mit Stableisten in Bronze oder gravierten Perlmuttplatten vorkommen. Vereinzelt wurden Uhren mit massiven Silbergehäusen gefertigt. Auch bei diesem Uhrentypus waren der Formenvielfalt, Aussehen und Materialien kaum Grenzen gesetzt.

Zum Schutze der Uhr war diese immer in einem Lederetui aufbewahrt.

Reisuhren späterer Fertigung zur Mitte des neunzehnten Jahrhunderts waren unter Verwendung von Schildpatt oder Elfenbeinintarsien kunstvoll furniert und verziert, viele einfacheren Modelle aus Obstholz gefertigt und ebonisiert und mit ornamentalen Beschlägen versehen.

Die Zifferblätter können aus Email und versilbertem Metall sein. Signaturen befinden sich auf dem Zifferblatt oder als Werksgravur an der Rückplatine oder der Federhalterung. Kunstvolle Ausführungen mit Miniaturbildnissen und Landschaftsmalerei auf den Emailzifferblättern aber auch Datumsanzeige, Schlagabstellung und Repetition, Weckfunktion sind für diesen Uhrentypus österreichischer Fertigung vorherrschend.

Bekannte Meister wie Happacher, Brändel, Fertbauer, Leichtl, Flaschge, Götz, Ruetschmann und Schiesel in Wien, Biswanger, Schmidt in Prag und Hillrich, Seiffner und Rauschmannin Budapest und Guldan in Preßburg finden sich als Uhrensignaturen und zeugen davon dass die Handwerker verschiedenste Uhrentypen für jeden Geschmack in ihren Werkstätten produziert haben.

Bedauerlich ist, dass nur wenige Exponate den Weg in die Sammlungen der Museen gefunden haben und sich die Sammlungen größerer Stückzahlen in Privathand in Wien und Budapest befinden. Einige Exponate sind uns im Uhrenmuseum Wien, im Iparmüvészeti Muzeum in Budapest, im Kunstgewerbemuseum in Prag, im Uhrenmuseum „Haus zum guten Hirten“ in Bratislava, im „Hipolit Haus“ in Krakau und im Smidt Museum in Szombathely zugänglich.

 

Wie der Namen schon sagt, waren Reiseuhren leicht zu transportieren und mit Lederetuis versehene Uhren für Reisende bestimmt. Bereits um 1700 verwendeten Reisende die sogenannten Kutschenuhren, sie sehen im Prinzip einer Taschenuhr sehr ähnlich aber sind wesentlich größer und wie ihre Nachfolger auch durch Leder- oder Holzetuis geschützt. Die Werkausführungen sind unterschiedlich, Schlagfunktion immer auf eine Glocke. Als Zentrum der Fertigung kann man Friedberg bei Augsburg ansehen, doch gab es Produktionen in weiten Teilen des Reiches. Die Reiseuhr oder, je nach Ausführung, der Reisewecker entstand zur Mitte des 18. Jahrhunderts und wurde in fast allen Teilen des Kaisertums Österreich gefertigt. Das Aussehen der Reiseuhr unterscheidet sich grundlegend von den vergleichbaren Uhren in Frankreich, der Schweiz und England. Die grundlegenden Unterschiede sind die Uhrwerke mit ihrer 30-stündigen Gangdauer, die bemalten Zifferblätter der Modelle des 18. Jahrhunderts und vor allem der in Österreich verbreitete 4/4-Schlag auf Silberglöckchen und Tonfedern. Die Gehäuse des späten 18. Jahrhunderts sind rechteckig mit einem halbrunden Oberteil als Abschluss. Um 1810 veränderte sich die Gehäuseform und wurden die Uhren rund, ab den 1840er Jahren finden wir erneut rechteckige Uhren verschiedenster Materialien wie Holz, Bronze, Perlmutt und vereinzelt Granit. Die Verzierungen können bei Goldbronze in randrierter und guillochierter Ausführung oder aber mit Stableisten in Bronze oder gravierten Perlmuttplatten vorkommen. Selbst Uhren mit massiven Silbergehäusen sind uns erhalten geblieben. Auch bei diesem Uhrentypus waren der Formenvielfalt, Aussehen und Materialien kaum Grenzen gesetzt.

Uhren der 1840er und 1850er Jahre wurden  unter Verwendung von Schildpatt mit und ohne Elfenbeinintarsien kunstvoll furniert und verziert, viele einfacheren Modelle aus Obstholz gefertigt und ebonisiert und mit ornamentalen Beschlägen versehen. Die Zifferblätter können aus Email und versilbertem Metall sein. Signaturen befinden sich auf dem Zifferblatt oder als Werksgravur an der Rückplatine oder der Federhalterung. Kunstvolle Ausführungen mit Miniaturbildnissen und Landschaftsmalerei auf den Emailzifferblättern aber auch Datumsanzeige, Schlagabstellung und Repetition, Weckfunktion sind für diesen Uhrentypus österreichischer Fertigung vorherrschend. Bekannte Meister wie Happacher, Brändel, Fertbauer, Leichtl, Flaschge, Götz, Ruetschmann und Schiesel in Wien, Biswanger, Schmidt in Prag und Hillrich, Seiffner und Rauschmannin Budapest und Guldan in Preßburg finden sich als Uhrensignaturen und zeugen davon dass diese Uhrmachermeister verschiedenste Uhrentypen für jeden Kunden und Geschmack in ihren Werkstätten produziert haben. Bedauerlich ist, dass nur wenige Exponate den Weg in die Sammlungen der Museen gefunden haben und sich die Sammlungen größerer Stückzahlen in Privathand in Wien und Budapest befinden. Einige wenige Uhren sind uns in den Museen u. a. im Uhrenmuseum Wien, im Iparmüvészeti Muzeum in Budapest, im Kunstgewerbemuseum in Prag, im Uhrenmuseum Haus zum guten Hirten in Bratislava, im Hipolit Haus in Krakau und im Smidt Museum in Szombathely zugänglich, wenn ihnen auch wenig Beachtung zuteil wird.