Fünf Gründe in antikes Silberbesteck zu investieren

Mit dem Wiederaufleben der Tafelkultur erfreuen sich auch Silberbestecke wieder großer Beliebtheit. Eine kurze Geschichte des Silber auf der Tafel, die Vorteile des Materials, und weshalb sich Silberbestecke hervorragend zum Verschenken eignen, erfahren Sie in unserem heutigen Artikel.

Für diejenigen, denen die Zeit etwas drängt, befindet sich am Ende des Artikels eine kurze Zusammenfassen der wesentlichen Punkte, ganz nach dem Motto #TooLongDidntRead !

Die Anfänge des Silbers in der Tafelkultur

Die Geschichte des Silbers in der Tafelkultur beginnt im 16. Jahrhundert. Bereits damals entstanden erste Essbestecke aus Silber. Im späten 17. und 18. Jahrhundert gewann Silber besonders als Besteck und Geschirr in Adelshäusern an Popularität. In Österreich erreichte diese Entwicklung im Biedermeier (1815-1848) ihren ersten Höhepunkt.

Grund für die Popularität des Edelmetalls Silber sind nicht zuletzt seine antibakteriellen – genauer oligodynamischen – Eigenschaften: Darunter versteht man die Fähigkeit des Silbers, Mikroorganismen wie Schimmel, Pilze, Viren als auch Algen unschädlich zu machen. Aufgrund dieser antibakteriellen und desinfizierenden Eigenheit gilt das Edelmetall als äußerst hygienisch. Es ist daher wenig überraschend, dass Silber in der gehobenen Tafelkultur des 18. und 19. Jahrhunderts einen derartig Stellenwert einnahm. 

Mit der Blüte von Silberbesteck und Tafelsilber ging zudem der Aufstieg der vornehmen Esskultur, auch genannt “fine dining”, einher. Die französische Elite des späten 17. und 18. Jahrhunderts inszenierte zeremoniell angehauchte Mahlzeiten mit mehreren Gängen, angerichtet auf dem feinsten Silber. Damals galt der Grundsatz: Je mehr, desto besser. So waren neben Besteck auch Teller, Zuckerdosen, Tafelaufsätze, Tabletts sowie ein- oder mehrarmige Kerzenständer aus Silber ein Muss, wenn man seine Gäste mit Reichtum und Status beeindrucken wollte.

Silberschmiede in Wien

Allein in Wien gab es zahlreiche Silbermanufakturen, darunter Vinzenz Carl Dub und Josef Carl Klinkosch am Michaelerplatz in Wien, in nächster Nähe zur Hofburg. Heute is Jarosinski & Vaugoin in Wien eines der letzen verbleibenden Traditionsunternehmen, die noch Silberbestecke nach alten aber auch neu entwickelten Formen fertigen. Auch in ehemaligen Kronländern wie Ungarn und Tschechien wurden hochwertige Bestecke hergestellt, wobei die jeweiligen Silberschmiede in diesen Regionen aufgrund fehlender Aufarbeitung der vorhandenen Archivunterlagen nur schwer zu identifizieren sind.

Punzierungen garantieren übrigens nicht nur den Feingehalt des Silbers, sondern ermöglichen auch die zeitliche und örtliche Zuordnung der Erzeugnisse. In Österreich-Ungarn waren zwischen 1807 und 1867 sogenannte Amtspunzen mit geringer Formabweichung und wechselnder Jahreszahl im Einsatz, die von Region zu Region eine etwas unterschiedliche Ausformung annahmen. Zwischen 1867 und 1922 punzierte man zwecks Vereinheitlichung den sogenannten “Dianakopf” oder “Frauenkopf”, welcher in Österreich 1922 durch den “Tukankopf” ersetzt wurde. In kleinere Gegenstände aus Silber wurde ein “Windhund” eingeschlagen. Die k.k. Metallwarenfabrik J.C. Klinkosch erkennt man übrigens nicht nur an ihrer Meisterpunze (JCK), sondern auch an dem zusätzlich punzierten Ritterhelm, den die Firma nach der Erhebung in den Ritterstand von Josef Carl von Klinkosch gerne benutzte.

Silberpflege und -polieren leicht gemacht

Adelige und gutbürgerliche Familien hatten damals Bedienstete, welche sich um den Glanz des Silbers kümmerten. Traditionell nutzte man zur Reinigung von Silber heißes Wasser und eine schonende Seife, bevor es abgetrocknet und mit einem weichen Tuch poliert wurde. Zur Aufbewahrung wickelte man das Silber in einen weichen Stoff oder gab es in speziell dafür angefertigte Kassetten, die entweder aus Hartholz gefertigt bzw. mit edlen Hölzern furniert oder mit Leder überzogen waren; die Laden bzw. Einsätze wurden mit Rehleder ausgeschlagen.

Neben dieser traditionellen Variante stehen heute verschiedene Produkte am Markt zur Verfügung, die das Silberputzen erleichtern, darunter etwa jene der Firma Hagerty. Die beste Pflege für Ihr Silber ist übrigens regelmäßige Verwendung! Vor dem Silber polieren muss man sich also gar nicht fürchten. Bei so manchen lässt es nostalgische Erinnerungen an die Kindheit aufblühen und Familientraditionen wiederbeleben, wieder andere sehen darin eine meditative Praxis, um dem Stress des Alltags zu entfliehen – mit einem glänzenden Ergebnis, das sich sehen lasst!

Bedarf es doch einmal professioneller Hilfe, stehen wir Ihnen mit einer maschinellen Politur zur Seite.

Besteckformen

Klassische und häufige Formen von Silberbesteck sind etwa “Augsburger Faden”, “Geigenkasten”, “Spaten” und “Eselsrücken”. Es gibt aber auch ganz üppig verzierte Varianten, wie dieses 18-teilige französische Besteck von Lappara & Gabriel zeigt. Hunderte von teils gänzlich verschiedenen Besteckformen haben sich über die Epochen entwickelt und so lässt sich für jeden Geschmack, Stil und Anlass ein passendes Besteck finden.

Silberbesteck heute – Unsere Kundschaft

Konnten sich vor der industriellen Revolution lediglich der Adel Silberbesteck und Silberwaren leisten, so machte die industrielle Herstellung Silberbesteck auch für das Großbürgertum erschwinglich, welche sich an den Sitten und Bräuchen der noblen Tafelkultur orientierte. Als Familienerbstücke beliebt, wurde Tafelsilber oft von Generation zu Generation weitergereicht, sofern nicht eine finanzielle Krisensituation einen Verkauf des Familiensilbers notwendig machte.

Auch heute sind Silberwaren, vor allem komplette Bestecke mit vielen Vorlege- und Speiseteilen in Originalkassetten äußerst beliebt und werden gerne als Geschenke für Anlässe wie Taufen, Hochzeiten, Geburtstage, Sponsionen, Promotionen oder Jahrestage (“Silberhochzeit”) überreicht. Mitunter werden diese zuvor noch mit Initialen, Wappen oder Ornamenten auf den Besteckteilen oder im Deckel der Kassette personalisiert. Sollte die Gravur eines Silberbesteckes doch nicht ganz dem Geschmack entsprechen, erlaubt massives Silber auch das Entfernen von ungewünschten gravierten Elementen. Alle diese Leistungen führen wir sehr gerne für Sie durch.

#TLDR – 5 Gründe, in ein antikes Silberbesteck zu investieren

  1. Rarität und Exklusivität – Vollständige Sets, besonders für 12 oder mehr Personen,
    sind zunehmend selten und oft nur in sehr restaurierungsbedürftigem Zustand aufzufinden. Wir kümmern uns um eine substanzschonende Restaurierung und bieten Investitionsgegenstände, die nicht nur dekorativ sind, sondern auch dem täglichen Gebrauch dienen.
  2. Werte für Generationen – Damals wie heute stellen Silberbestecke wertvolle Familienerbstücke da, die mit ausreichend Pflege über Generationen hinweg Freude und Nutzen bereiten können.
  3. Hygiene – Grund für die Popularität des Edelmetalls Silber sind nicht zuletzt seine antibakteriellen Eigenschaften, das heißt die Fähigkeit des Silbers, Mikroorganismen wie Schimmel, Pilze, Viren und Algen unschädlich zu machen.
  4. Außergewöhnliche Geschenke – Die Möglichkeit, Silberbestecke mit Gravuren (Wappen, Initialen etc) versehen zu lassen, bedeutet eine individuelle, persönliche Anpassung.
  5. Die beste Pflege für Ihr Silber ist eine regelmäßige Verwendung – Silberbesteck ist und bleibt ein Gebrauchsgegenstand und auf jeder Tafel gerne gesehen!

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