Jakob Ignaz Hittorff: Vier Jahreszeiten Tisch
Bereits verkauft ist dieser außergewöhnliche und seltene Vier Jahreszeiten Tisch von Jakob Ignaz Hittorff (Köln 20.08.1792 – 25.03.1867 Paris).
Jakob Ignaz Hittorff (Köln 20.08.1792 – 25.03.1867 Paris) wurde 1792 in eine traditionsreiche Handwerkerfamilie aus Köln geboren. Seine Familie bestimmte für ihn die Laufbahn des Architekten. So erhielt er bereits früh eine gezielte Ausbildung und ging im Jahre 1810 im Alter von etwa 18 Jahren an die renommierte École des Beaux-Arts in Paris. Im Zuge seiner Lehre unternahm Hittorff Studienreisen nach England, Deutschland und Italien. Dort beschäftigte er sich intensiv mit der Farbigkeit (Polychromie) der antiken Architektur, was viele seiner zukünftigen Entwürfe und Emaille Arbeiten inspirieren würde.
So auch jene der Firma Hachette et Compagnie (40 Rue Coquenard), in der er zunächst als Partner, und ab 1838 auch als Leiter tätig war. Die Firma wurde 1833 vom Maler und Chemiker Ferdinand Henri Morteleque (1774-1844), dem Erfinder der Technik der Lavamalerei, und seinem Schwiegersohn Hachette gegründet. Hittorffs Beteiligung an Hachette et Cie. machte ihn zu einem der wenigen Architekten, die nebenbei unternehmerisch tätig waren, besonders im Vertrieb von Baumaterialien. Das lag auch daran, dass Hittorff sich, mehr als zu seiner Zeit üblich, nicht nur mit räumlichem Design, sondern auch mit dem Element der Dekoration in der Architektur beschäftigte. Die in Frankreich seit Ende des 18. Jahrhunderts gefertigten Dekorationen aus vulkanischem Bimsstein, die später emailliert und mit leuchtenden Farben gebrannt wurden („lave emaillee de Volvic”), inspirierten viele von Hittorffs Entwürfen. So entstanden aufwendige, markante und farblich eindrucksvolle Altare, Kamine und auch Tische.
Noch vor seiner Zeit im Unternehmen Hachette et Cie. zählt Hittorff zu einem der bekanntesten Architekten von Paris und fertigte erste Entwürfe für die Neugestaltung der Place de la Concorde. Im Folgejahr wurde er zum Architekten der Champs-Élysées ernannt. Gleichzeitig widmete Hittorff sich anderen Bauvorhaben, wie der Kirche St.-Vincent-de-Paul. Eines seiner letzen Großprojekte war die Gestaltung der Hauptfassade und der Eisenkonstruktion des Gare du Nord, dem Pariser Nordbahnhof. Die Graphische Sammlung des Wallraf-Richartz-Museums & Fondation Corboud besitzt mit dem Nachlass Hittorffs, einem Konvolut von über 7.000 Blättern, den größten Bestand an Zeichnungen des Architekten. Hittorff führte zu Zeiten seiner Firma, die er später aus rechtlichen Gründen verlassen musste – es war Professoren damals nicht erlaubt, nebenbei ein Unternehmen zu führen – penibel Protokoll und dokumentierte bis zu seinem Ausstieg aus der Firma alle „lave émaillée“ Arbeiten, darunter Auftragsarbeiten für die Königliche Familie in Stuttgart als auch einigen Frühindustriellen in Württemberg.
Einer von Hittorffs beliebtesten Entwürfe und das Vorzeigeobjekt für seine Lava Emaille Arbeiten und seine Ansichten zum Thema Farbe war der ‚Vier Jahreszeiten Tisch‘. Der erste dieser Tische stand lange Zeit in Hittorffs privaten Räumlichkeiten. Der zweite wurde im Jahr 1833 von König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen (1795 –1861) in Auftrag gegeben. Der Tisch wurde unter anderem von Preußischen Revolutionär Peter Christian Wilhelm Beuth bewundert, wie Mirault 1834 in seinem Rapport concernant la peinture en email in den Annales de la Societe libre des Beaux-Arts ausführte. Den Namen ‘Vier Jahreszeiten’ trägt der Tisch aufgrund seiner Motive. Die Platte aus vulkanischem Bimsstein ist in leuchtenden Emailfarben mit Grotesken, Vögeln und Medaillen im neo-pompeianischen Stil bemalt und repräsentieren jeweils Frühling, Sommer, Herbst und Winter.
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